Sorgenthemen Baustellen-Unfälle und Internet Verbandsversammlung der Kreisfeuerwehren / 153 Delegierte wählen einstimmig neue Spitze

Der durch den Aufstieg des bisherigen Vorsitzenden und Kreisbrandmeisters Uwe Quante zum Regierungsbrandmeister notwendige Personalwechsel erfolgte auf der Verbandsversammlung der Kreisfeuerwehren im Geistlichen Rüstzentrum Krelingen, und zwar jeweils einstimmig. Erwartungsgemäß wählten die 153 Delegierten aus den Feuerwehren des Heidekreises am vergangenen Sonnabend den Kreisbrandmeister und bisherigen ersten stellvertretenden Vorsitzenden Hartmut Staschinski zum neuen Vorsitzenden. Thomas Ruß, Brandschutzabschnittsleiter Nord, rückte zum ersten Stellvertreter auf. Sein bisheriges Amt als zweiter Stellvertreter übernahm Brandschutzabschnittsleiter Süd, Richard Meyer. Ralf Quitmeyer wurde einstimmig im Amt des Schriftführers bestätigt.

Krelingen (hbh). "Ich bedauere, dass Uwe Quante nach neun Jahren Amtszeit nicht mehr antritt", meinte Ehrenvorsitzender Dieter Schwarze zu dem Wechsel. Staschinski charakterisierte seinen Vorgänger als Mann, "der sich mit ganzer Kraft für den Verband einsetzte", "an den man sich halten konnte" und "der mitriss". Quante habe viel gefordert und immer gesagt, was er will. "Und es hat Spaß gemacht", meinte der neue Verbandsvorsitzende. Dass Quante in der Feuerwehrstruktur aufgestiegen sei, habe auch für den Heidekreis Vorteile.

Landrat Manfred Ostermann beschrieb das Verhältnis zu Quante als "fruchtbar in angenehmer Atmosphäre". Als neuestes Beispiel für die reibungslose Zusammenarbeit ging Ostermann auf die Umstellung auf den Digitalfunk ein. Die "Herausforderung an die Politik, die Verwaltung, den Verband und die Kommunen" sei im Heidekreis fast im Hintergrund ganz ruhig verlaufen.

Nach dem Bericht des neuen Verbandsvorsitzenden verliefen auch die Veranstaltungen des Feuerwehrverbands überwiegend ruhig. Staschinski erinnerte an die verschiedenen Turniere und Wettbewerbe. Er freute sich über die Verbesserungen in den Ausbildungseinrichtungen und bei der Ausstattung. "Ich will ihn wenigstens gezeigt haben", holte er den Hammer, der dieses Mal nicht geschwungen werden müsse, aus dem Beutel.

"Risse auf der Seele" bleiben nach schweren Unfällen

Zwei Themen beschäftigten die Verbandsführung und die Gäste aus Politik und Verwaltung besonders. Das eine waren die zahlreichen, zum Teil sehr schweren Unfalle im Bereich der Autobahnbaustelle am Walsroder Dreieck. "Es sind die Feuerwehrleute, die kommen - und bergen", machte Pastor Martin Westerheide schon zu Beginn der Versammlung auf die Bedeutung der Feuerwehren und auf die Belastung der Männer und Frauen beim Einsatz aufmerksam. Wie groß diese Belastung ist, zeigte ein zur Einstimmung laufender Film über den Unfall, bei dem zahlreiche Spraydosen explodierten. "Sie fahren wie die Verrückten", beurteilte Staschinski das Verhalten vieler Fahrer in dem Baustellenbereich. "Und unsere Feuerwehrfrauen und ­männer müssen dann aufräumen." Es gehe bis an die Grenze der Einsatzfahigkeit, meinte er und sprach von "Rissen auf der Seele", die bei diesen Einsätzen entständen. Ein Ende sei erst mit Abschluss des Ausbaus bis Soltau abzusehen.

"Es war schlimm", bestätigte auch Landrat Manfred Ostermann. Die gemeinsame, schwierige Durchsetzung der Gegenmaßnahmen "Warnbanner" und Verringerung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 60 Km/h zeige aber Ergebnisse. "Es sind nicht mehr so schwere Unfalle", registrierte er. "Wir wollen, dass die Fahrer auf die Bremse treten", begründete er die ständigen Geschwindigkeitskontrollen durch den Landkreis und die Polizei im und am Baustellenbereich.

Das zweite Sorgenthema sind die sozialen Netzwerke. "Wir haben noch gar keinen Überblick, da sind die ersten Meldungen bereits auf Facebook und anderen Netzwerken unterwegs", hieß es dazu. "Das muss steuerbar werden", forderte Staschinski. Gefilterte, richtige Informationen könnten von Vorteil sein, falsche jedoch Panik auslösen. "Wir haben es nicht im Griff", bedauerte Ostermann. Im Hinblick auf falsche Meldungen im Netz müsse das Land unterstützen, damit nicht unbedacht Lawinen ausgelöst würden.

Viele Auszeichnungen für die engagierten Feuerwehrleute

kvwvv 2"Öffentlich bekanntgeben darf ich es", sagte Hartmut Staschinski. Doch das Ehrenkreuz der Feuerwehr in Gold werde Uwe Quante, Regierungsbrandmeister und Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbands Niedersachsen (kleines Bild, bei seinem letzten Auftritt als Kreisverbandsvorsitzender), zu einem späteren Zeitpunkt durch den Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbands Hans-Peter Kröger übergeben. Quante erhalte die Ehrung für seine zahlreichen, ehrenamtlichen Leistungen in der Feuerwehr, vor allem für seine neunjährige Arbeit als Kreisvorsitzender.

Viele Auszeichnungen für die engagierten Feuerwehrleute

Der neue Kreisverbandsvorsitzende Hartmut Staschinski selbst und sein Stellvertreter Thomas Ruß (Bild oben, von rechts) überreichten bei der Verbandsversammlung der Kreisfeuerwehren Ehrenkreuze in Silber an David Jennings (Oerbke), Andreas Höltmann (Breloh), Volker Langrehr (Nordkampen) und Thomas Ehrig (Steinbeck). Mit dem Ehrenkreuz in Bronze ausgezeichnet wurden Helmut Lohse (Bosse), Florian Gutsch (Bad Fallingbostel), Jörg Friese (Walsrode) und Harry Wöllmer (Schneverdingen). Die Auszeichnung erhielten die Feuerwehrmänner für ihre langjährige ehrenamtliche Arbeit in Führungs- und Ausbilderpositionen, in der Jugendarbeit oder auf Verbandsebene. Die Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbands in Silber bekam Kristian Schröder (Soltau), der "in unnachahmlicher Art 12000 Kindern und vielen Erwachsene" im Rahmen der Brandschutzerziehung das richtige Verhalten bei Feuer erklärt hat.

Quelle: Walsroder Zeitung, 13.10.2014

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