Sirenenprobebetrieb am 27. Juni 2019 Heidekreis appelliert zur Vorsicht bei Meldungen über die Sozialen Medien

Am Donnerstag, 27. Juni 2019, um 09:55 Uhr führt der Heidekreis einen Sirenen-probealarm durch. Dazu wird das Sirenensignal „eine Minute Heulton“ ausgelöst. Dieses Signal bedeutet für die Bürgerinnen und Bürger in einem Ernstfall "Rundfunk (Radio) einschalten und auf Durchsagen achten". Durch die Rundfunksender wird in den Verkehrsnachrichten auf den Probealarm hingewiesen. Bei einem Probealarm wird - anders als in einem Ernstfall - das laufende Radioprogramm nicht unterbrochen. Der Probealarm ist mit keinen weiteren Maßnahmen der Bevölkerung oder der Einsatzkräfte verbunden.

Der Heidekreis wird in Verbindung mit dem Sirenensignal auch wieder die Verbreitung von Warnhinweisen über die Bürger-Informations- und Warn-App - kurz: BIWAPP - testen. Die BIWAPP kann kostenlos aus den App-Stores (Apple, Android und für Windows Mobile 10) heruntergeladen werden. In der App können unter „Meine Orte“ die gewünschten Einstellungen vorgenommen werden. Hier besteht auch die Möglichkeit mehrere Orte, zum Beispiel den Wohnort, den Arbeitsort, den Wohnort der Eltern oder der erwachsenen Kinder, zu hinterlegen, um Informationen und Warnungen aus diesen Bereichen zu erhalten. Am 27. Juni haben alle Nutzerinnen und Nutzer der BIWAPP die Gelegenheit zu testen, ob die BIWAPP für das Gebiet des Heidekreises richtig eingerichtet ist. Erfolgt nach dem Sirenenprobealarm keine „Katastrophenmeldung“, sind die Einstellungen zu überprüfen. Aktive Rückmeldungen hierzu sind an die Kreisfeuerwehr des Heidekreises über Facebook möglich.

Im Zusammenhang mit den Sozialen Medien appelliert der Heidekreis aber auch zur Vorsicht. Bei Meldungen, die zum Beispiel in Blogs oder über Facebook, Twitter, WhatsApp oder Instagram verbreitet werden, sollte unbedingt darauf ge-achtet werden, ob es sich dabei um von offizieller Seite autorisierte Informationen handelt. Über die Sozialen Medien werden leider auch immer wieder Fake-News verbreitet. Informationen und Meldungen, die nicht der Wahrheit entsprechen und den offiziellen Meldungen der zuständigen Behörden (Polizei, Katastrophenschutz, Feuerwehr u. a.) widersprechen, sind nicht nur ärgerlich, sondern können auch gefährlich werden. Denn niemand weiß, wer und was dahinter steckt. Ist es nur „Schabernack“ oder verbirgt sich dahinter eine böse Absicht. Vorsichtig ist hier geboten. Wie gefährlich eine Fake-News sein kann, hat auf tragische Weise der Amoklauf eines Schülers in München im Juli 2016 gezeigt. Der Amokläufer hatte über die Sozialen Medien gezielt junge Menschen angesprochen und zum späteren Tatort gelockt. Aufrufe sollten nur dann befolgt werden, wenn sicher ist, dass die Mitteilung von einer autorisierten Stelle kommt. Im Zweifel sollten immer mehrere Informationsquellen herangezogen werden.

Die für die Gefahrenabwehr zuständigen Behörden, wie die Polizei, der Katastrophenschutz, die Feuerwehr und der Rettungsdienst, nutzen teilweise auch die Sozialen Medien, um die Bevölkerung möglichst schnell zu informieren. Da auf diesem Wege aber nicht alle Menschen erreicht werden können, werden offizielle Warnungen und Meldungen immer auch und in erster Linie über die Medien - Rundfunk, Fernsehen und Presse, und im Heidekreis zusätzlich über die
BIWAPP - verbreitet. Auf keinen Fall dürfen Telefonleitungen zur Feuerwehr, Polizei und zum Rettungsdienst mit Rückfragen blockiert werden. Die Notrufe 110 und 112 sind nur für echte Notfälle gedacht. Durch unnötige Nachfragen über diese Leitungen besteht die Gefahr, dass wirklich dringende Notrufe nicht rechtzeitig in den Leitstellen angenommen werden können. Dadurch können Menschenleben gefährdet werden!

Um die Menschen auf eine Warnmeldung aufmerksam zu machen, wird im Heidekreis bei Gefahr im Verzug das Sirenensignal „eine Minute Heulton“ ausgelöst. Die Bedeutung dieses Signals sollte allgemein bekannt sein, da die Bevölkerung nur durch dieses laute Signal wirkungsvoll auf eine bevorstehende Gefahr oder den Katastrophenfall aufmerksam gemacht werden kann. Die Sirenen haben dabei nur eine Weckfunktion: „Leute passt auf, es ist etwas passiert - informiert Euch!“ Was passiert und welches Gebiet betroffen ist, wird erst durch die Rundfunkdurchsage und zusätzlich durch eine Alarmmeldung in der BIWAPP bekannt gegeben. Darüber hinaus können zusätzliche Informationen, zum Beispiel wie man sich verhalten soll oder wie man sich schützen kann, an die betroffene Bevölkerung gegeben werden. Rundfunkdurchsagen, die das Gebiet des Heidekreises betreffen, sind über die in Niedersachsen empfangbaren Radiosender, NDR 1 - Radio Nieder-sachsen, NDR 2, Antenne Niedersachsen und ffn, zu hören. Mit dem Sirenenprobealarm soll aber nicht nur das Signal „eine Minute Heulton“ und dessen Bedeutung bekannt gemacht, sondern auch getestet werden, ob die vorhandenen Sirenen im Ernstfall funktionieren. Für die technischen Vorausset-zungen zur effektiven Warnung der Bevölkerung und der schnellen Verbreitung notwendiger Informationen sorgen die Gefahrenabwehrbehörden. Für die richtige Anwendung muss jeder selbst sorgen. Nur wer das Sirenensignal kennt, kann im Ernstfall richtig handeln. Daher führt der Heidekreis einmal jährlich die Erprobung des Sirenenwarnsignals durch und informiert in diesem Zusammenhang über das richtige Verhalten in einem Alarmfall. Wenn das Sirenenwarnsignal ertönt, sind die nachfolgenden Verhaltensweisen in einem Alarmfall fast immer richtig und sollten daher nach Möglichkeit unbedingt beachtet werden.

  • Rundfunk (eventuell Transistor) einschalten und auf Durchsagen achten
  • Meldungen über die BIWAPP wahrnehmen
  • Fenster und Türen sowie eventuell auch Gashähne schließen
  • Lüftungs- und Klimaanlagen ausschalten
  • Nachbarn und ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger verständigen
  • Kinder ins Haus holen
  • Behinderten und alten Menschen helfen
  • Passanten aufnehmen
  • Elektrogeräte ausschalten (Ausnahme ein Radio)
  • Auf Lautsprecherdurchsagen achten und den Anweisungen von Polizei oder Feuerwehr folgen
  • Telefonverbindungen zu Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Behörden nicht durch Rückfragen blockieren
  • Bei Beeinträchtigungen durch Rauch oder Gase nasse Tücher vor Mund und Nase halten; bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen Kontakt mit der Hausärztin oder dem Hausarzt oder dem ärztlichen Notdienst aufnehmen

Das Haus nicht verlassen! Es bietet mehr Schutz und Sicherheit als eine Flucht. Falls man im Auto unterwegs ist, dem betroffenen Gebiet fernbleiben oder es falls möglich verlassen, die Autofenster schließen, die Lüftung und Heizung abstellen, falls möglich ein Gebäude oder anderen Deckungsschutz suchen.

Entwarnung wird immer über Radio, BIWAPP und eventuell zusätzlich über Laut-sprecher gegeben. Ein Sirenensignal „Entwarnung“ gibt es nicht.

Die Hinweise zur Warnung der Bevölkerung in einem Katastrophenfall sowie die empfohlenen Verhaltensweisen sind auf der Homepage des Heidekreises unter www.heidekreis.de/notfallvorsorge zu finden.

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