Einsatzbereit, wenn es hart auf hart kommen sollte

Die Uniform habe ich nur für Sie angezogen. Burckhard Bartels hat die hellgraue Jacke mit dem Emblem der Heeresflieger längst an den Nagel, besser in den Schrank gehängt. Der Oberstleutnant der Reserve aus Hermannsburg kommt nach eigenem Bekunden auch ohne Bundeswehr gutzurecht. Trotzdem hat er sich nicht lange bitten lassen, als im März 2007 im Zuge der Neustrukturierung der Bundeswehr vor Ort Verbindungskommandos gebildet wurden. Das hat nichts mit den Indianerspielen der Reservistenkameradschaften zu tun. Wir arbeiten ehrenamtlich, engagieren uns in unserer Freizeit wie die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren für unsere Mitbürger, beschreibt Bartels das, was er und sein zehnköpfiges Team tun.
Auch Peter Rabe gehört dem Kreisverbindungskommando Soltau-Fallingbostel an. Der Rechtsanwalt und ehemalige Landtagsabgeordnete aus Rethem war in seiner aktiven Bundeswehrzeit Oberleutnant zur See. Genau wie die übrigen Mitglieder des Gremiums erhielt auch er Post vom Personalamt der Bundeswehr, in dem er um Mithilfe gebeten wurde. Ehemalige Bundeswehrsoldaten, die als Offiziere oder Feldwebel ihren Dienst versahen, gehören der neuen schnellen Einsatzgruppe an, die jetzt im Katastrophenfall die Verbindung zwischen ziviler Seite (Landkreis) und Bundeswehr herstellt und organisiert. Erfahrung und fachliches Wissen seien Grundvoraussetzungen, um den Posten mit dem langen Namen zu bekommen. Burckhard Bartels ist Beauftragter für die zivil-militärische Zusammenarbeit im Landkreis Soltau-Fallingbostel. Etwas kürzer heißt das Bea ZMZ Lkrs SFA.
Früher gab es in jedem Landkreis ein Verteidigungskreiskommando. Mit dem Ende des kalten Krieges wurden daraus seit März 2007 Kreisverbindungskommandos, die mit ehemaligen Bundeswehrsoldaten besetzt sind. Wir machen hier nichts für die Bundeswehr, sondern tun es ehrenamtlich für unsere Nachbarn. Wir sorgen dafür, dass im zivilen Katastrophenfall Streitkräfte eingesetzt werden können, formuliert Buckhard Bartels die Aufgabe. Wenn man so will, hat die Bundeswehr ihre Aufgaben in diesem Bereich privatisiert, fügt Peter Rabe hinzu. Die zehn Mitglieder des Verbindungskommandos im Landkreis haben rund um die Uhr Bereitschaft. Die Liste mit ihren Telefonnummern liegt in der Einsatzzentrale des Landkreises griffbereit. Wann sie im Ernstfall zum Einsatz kommen? Immer wenn durch Großschadenslagen der Einsatz der Bundeswehr erforderlich werden könnte. Das wäre bei Waldbränden oder bei Hochwassereinsätzen der Fall, antwortet Burckhard Bartels. Die personelle Zusammensetzung des Kreisverbindungskommandos kombiniere militärischen Sachverstand und die Kenntnisse örtlicher Strukturen. Bartels bringt praktische Erfahrungen mit. Als Bataillonskommandeur hat er mehrere Auslandseinsätze auf dem Balkan hinter sich. An verschiedenen Stellen hat er Einsätze geleitet, wenn es darum ging, zerstörte Flughäfen wieder aufzubauen. Wenn es zum K-Fall kommen sollte, würden sie im Einsatzstab des Landkreises über die Möglichkeiten informieren, die ein Bundeswehreinsatz mit sich bringen würde, auch über mögliche Kosten. Und sie würden ihre Kontakte zu den militärischen Stellen nutzen, um dort die notwendigen Kräfte in Gang zu setzen. Mit Indianerspielen habe das Ganze wirklich nichts zu tun, wiederholt Burckhard Bartels. Wenn es hart auf hart kommt, sind wir da. Unsere Motivation besteht darin, für die Leute zu arbeiten. Etwas für die Allgemeinheit zu tun, sei für sie persönlich ganz wichtig. Und das tun wir in dieser Aufgabe gerne, so Bartels.

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