Feuerwehr-Flugdienst einsatzbereit für die bevorstehende Waldbrandsaison Landtagsvizepräsident Klaus-Peter Bachmann informiert sich vor Ort
Lüneburg (stm). Die Piloten, Flugbeobachter und Mitarbeiter der Forstverwaltungen des Feuerwehr-Flugdienstes (FFD) des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen (LFV-NDS) sind auf die bevorstehende Waldbrandsaison gut vorbereitet und trainierten den Einsatz. Teams aus Pilot, Flugbeobachter und Förster führten Trainingsflüge durch und übten intensiv mit der vorhandenen Technik wie Digitalfunk, GPS, Tablet-PC und Kamera.
Der Vizepräsident des Niedersächsischen Landtages, Klaus-Peter Bachmann (MdL) und Karsten Becker (MdL), Mitglied im Ausschuss für Inneres und Sport, informierten sich kürzlich auf dem Flugplatz in Hildesheim aus „erster Hand“ bei den Praktikern über den FFD.
Mit dabei waren auch ein Team aus Lüneburg incl. Flugzeug und der Referent des FFD und Vorsitzender des Arbeitskreis FFD im LFV-NDS, Kreisbrandmeister Hans-Hermann Fehling sowie Landesgeschäftsführer Michael Sander.
Unterstützt wurden die Flieger in Lüneburg beim Anfliegen durch Kameraden der Feuerwehr Borstel (Stadt Winsen/L.) mit einem Einsatzfahrzeug am Boden. Das Fahrzeug mußte jeweils zu einer „Einsatzstelle“ geführt werden.
Praxisnah wurde eine Nebelmaschine auf einem Anhänger eingesetzt, die Brandrauch im Wald simulierte. Das „Feuer“ mußte zunächst von der Flugbesatzung lokalisiert werden.
„Dies ist eine praxisnahe Übung, die den Einsatzfall darstellt. Dabei wird die Route für das Einsatzfahrzeug aus der Luft geplant und die Befahrbarkeit von Waldwegen vorab beurteilt. Dies kann im Einsatz die Lebensversicherung für die Einsatzkräfte am Boden sein, die die Entwicklung eines Brandes selten frühzeitig erkennen können und nicht in eine gefährliche Sackgasse fahren“ so Kreisbrandmeister Torsten Hensel, Leiter des Luftstützpunktes Lüneburg.
Außerdem war die Kommunikations-Gruppe der FF Brietlingen (LK Lüneburg, SG Scharnebeck) mit einem Einsatzleitwagen vor Ort und hat den Sprechfunkverkehr mit dem Flugzeug abgewickelt.
Hintergrund-Informationen:
Der Feuerwehr-Flugdienst des LFV-NDS ist eine einmalige Einrichtung in Deutschland. Die Hauptaufgabe des FFD ist die Unterstützung des Einsatzleiters am Boden durch detaillierte Aufklärung und Lagemeldungen aus der Luft, gerade bei Wald- und Flächenbränden. Der FFD übermittelt als „fliegendes Auge des Einsatzleiters“ Informationen über den Verlauf eines Feuers oder anderer Großschadenslagen und führt die am Boden nachrückenden Kräfte zum genauen Einsatzort.
Der LFV-NDS unterhält zurzeit zwei Maschinen vom Typ Cessna 206 mit der Unterstützung der öffentlichen Versicherer und des Landes Niedersachsen.
Die beiden Flugzeuge sind mit Digitalfunk, GPS-Geräten zur Satellitennavigation sowie Tablet-PC und weiterem Einsatzmaterial ausgestattet.
Im Luftstützpunkt Lüneburg sind derzeit
- 7 Piloten
- 26 Flugbeobachter
- 8 Mitarbeiter der Forstverwaltung
aus den Landkreisen Lüneburg, Harburg, Heidekreis, Uelzen, Lüchow-Dannenberg und Celle aktiv.
Geflogen wird bei Waldbrandstufe 5 normalerweise ab 12:00 Uhr bis zum Abend. Auf Anforderung eines Einsatzleiters auch eher.
Die Piloten und Flugbeobachter sind Mitglieder der Feuerwehr und ehrenamtlich tätig.
Die Piloten müssen über erhebliche Flugerfahrung und fliegerisches Können verfügen. Die Flugbeobachter müssen mindestens die Qualifikation als Zugführer haben und einen Sonder-Lehrgang an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) absolvieren. Hier entscheidet sich auch, ob die Bewerber geeignet und flugtauglich sind.