Fortbildungsveranstaltung für Führungskräfte der Kreisfeuerwehr Heidekreis

Arendsee (jf) Auf Einladung des Kreisbrandmeisters Hartmut Staschinski sowie des Landrates Manfred Ostermann kamen rund 75 Führungskräfte in Arendsee zusammen, um sich weiterzubilden. Vom Landkreis waren Karsten Mahler, Ralf Bahlo sowie der Landrat Manfred Ostermann, der sich bei den Anwesenden für die Teilnahme und die geleistete Arbeit bedankte, vor Ort. Im Rahmen der beiden Schulungstage wurden interessante Themen beleuchtet und den Feuerwehrführungskräften vorgestellt.

Als erstes Thema standen Soziale Netzwerke und der Umgang damit auf dem Programm. Vorgestellt wurde dies vom Bildungsreferenten der Landesjugendfeuerwehr, Bernd Dahle, sowie die 21-jährige Bundesjugendsprecherin Jasmin Wrede. Es ging mit der Frage los, wie Kinder und Jugendliche für die Arbeit in der Jugendfeuerwehr begeistert werden können - und wie man heute dazu die Sozialen Netzwerke nutzen kann, um das Interesse an den Freiwilligen Feuerwehren zu wecken. Spezielle Punkte waren auch die Vorstellung der unterschiedlichen Charaktere der heutigen Jugendlichen, die vorhandenen Sozialen Medien und die aktuellen Internet-Trends.

Danach stellten der Polizeidirektor Stefan Sengel sowie die Kommissarin Nina Sommer die Organisation und Neuigkeiten bei der Polizei im Heidekreis vor - die neuerdings auch das Soziale Netzwerk Twitter nutzt, um den Bürgerdialog und die direkte Informationsweitergabe in Echtzeit zu stärken, bspw. bei Großveranstaltungen oder besonderen Einsätzen. Besonders gewarnt wurde von Sengel davor, Abwesenheiten, bspw. Urlaube, in Sozialen Medien zu posten, da dies Dieben Hinweise geben kann, wo sie gefahrlos einbrechen können. Auch allgemeine Gefahren im Internet und Cyberkriminalität wurden erwähnt, die oftmals wegen Nichtigkeit gar nicht von den Betroffenen angezeigt werden und somit von den Behörden nicht verfolgt werden können. Der Polizeidirektor machte deutlich, dass Polizei, Feuerwehr und Landkreis weiterhin eng zusammen arbeiten werden, um auf alle Eventualitäten möglichst gut vorbereitet zu sein. Der Landrat unterstrich die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben im Heidekreis.

Danach informierte Ralf Bahlo vom Heidekreis über die Strukturen, Aufgaben und Neuigkeiten beim Landkreis, insbesondere im Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes sowie Rettungsdienstes inklusive Neuerungen in der integrierten Leitstelle Soltau. Die Feuerwehr ist die größte Einheit des Katastrophenschutzes, machte der Kreisbrandmeister Staschinski deutlich.

Der Berufsfeuerwehrmann Detlef Maushake aus Salzgitter, der spezielle Ausbildung in den USA zum Thema Waldbrandbekämpfung durchlaufen hat und Mitglied des "Waldbrandteams" ist, informierte die Feuerwehrführer aus dem Heidekreis über Taktiken bei Vegetationsbränden. Dazu gehören bspw. Wald- und Flächenbrände, deren Gefahren er mittels eindrucksvoller Videofilme und Fotos deutlich machte. Bei dem Waldbrandteam handelt es sich um rund 20 Mitglieder von Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren aus Deutschland, die sich zusätzlich zu ihrer normalen Ausbildung in Waldbrandbekämpfung weitergebildet haben und sich auf den Auslandseinsatz, bspw. in Südeuropa, vorbereiten. Sie können aber auch in Deutschland als Fachberater bei entsprechend großen Bränden angefordert werden. "Wir arbeiten so wie man es aus dem Fernsehen kennt, wie die Amerikaner", so der Fachmann.

Beim gemeinsamen Abendessen wurden die gehörten Themen weiter angeregt diskutiert.

Am nächsten Tag gab Jens Führer als Pressesprecher der Kreisfeuerwehr Einblicke in die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die seit Jahren erfolgreich durchgeführt wird. Rechtsgrundlagen und der Umgang mit den sozialen Medien waren ebenso Thema wie der Einsatz von Quattrokoptern, die Bilder aus der Luft machen können und so dem Einsatzleiter bei Großschadenlagen wichtige Informationen über die Einsatzstelle geben können.
Danach gab Thomas Ehrig aus Bispingen Tipps und Tricks, wie die Brandschutzerziehung, die in Kindergärten und Schulen durchgeführt wird, interessant und effektiv durchgeführt werden kann. Dabei lernen die Kinder wichtige Grundlagen von Feuer, wie Brände vermieden werden können und welche Verhaltensregeln im Ernstfall eingehalten werden müssen, inklusive Notruf und Evakuierung. Der Kreisbrandschutzerzieher Benjamin Hering informierte über Neuigkeiten bei der Brandschutzerziehung. Er brachte seinen Freund FELIX, eine sprechende Puppe, mit. Diese kann genutzt werden um bei Kindern das Interesse und Aufmerksamkeit zu wecken, genau wie das Rauchhaus, mit dem unterschiedliche Brandsituationen und die Ausbreitung des gefährlichen Brandrauches dargestellt werden können.

Als letzter Tagesordnungspunkt wurde die Hygiene an der Einsatzstelle und danach von Bernd Müller vorgestellt. Ein wichtiges Thema, da die Feuerwehren bei den Einsätzen mit zahlreichen Kontaminationsrisiken durch Brandrauch oder chemische und mikrobiologische Gefahrstoffe in Kontakt kommt. "Hygiene ist gelebte Selbstverteidigung", so der Fachmann aus Buxtehude. Aber mögliche Risiken kommen auch von Abwässern, Kadavern, Körperflüssigkeiten, Lebensmitteln bei der Einsatzverpflegung oder von Patienten, z.B. bei Tragehilfen für den Rettungsdienst. Jeder sollte versuchen Hand- zu Gesichtskontakt zu vermeiden, um das Risiko der Kontamination zu verringern, das gilt für alle Menschen, nicht nur für Feuerwehrleute. Denn an den Händen sind oftmals viele Keime vorhanden, die über Mund und Nase aufgenommen werden könnten - in Grippehochzeiten ist es ggf. auch sinnvoll, auf Händeschütteln zu vermeiden. Detailliert wurde auch auf das Thema Zeckenbiss eingegangen, hier ist es wichtig, das Tier so schnell als möglich zu entfernen, den Biss zu dokumentieren und die Bissstelle zu beobachten, ob sich die bekannten Symptome für Borreliose zeigen. Im Zweifelsfall muss ein Arzt aufgesucht und ein spezieller Test durchgeführt werden.

Mit dem Dank an das Team der Kiez Arendsee sowie einem gemeinsamen Mittagessen schloss die erfolgreiche Fortbildung.

 

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