Nicht nur im Einsatzfall funktioniert die Feuerwehr Bei der Dienstversammlung der Stadt-, Gemeinde- und Ortsbrandmeister des Heidekreises fiel der Kreisbrandmeister kurzfristig aus

Bad Fallingbostel (hbh). Der Tag der Dienstversammlung der Stadt-, Gemeinde- und Ortsbrandmeister des Heidekreises sowie deren Stellvertreter im Kurhaus Bad Fallingbostel begann für die Führungsmannschaft mit einem gehörigen Schrecken. Kreisbrandmeister Hartmut Staschinski fiel kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen aus. So blieb der Garde um den ersten stellvertretenden Kreisbrandmeister Thomas Ruß nur der Nachmittag, sich auf die geänderte Situation einzustellen. Am Abend bewiesen sie, dass nicht nur im Einsatzfall sondern auch bei einer solchen Lage die Übernahme der Verantwortung in der Feuerwehrorganisation reibungslos funktioniert.

„Wir haben das Wichtigste zusammengefasst“, erklärte Ruß den versammelten Feuerwehrführern und verwies auf eine von den Pressesprechern erstellte Broschüre mit den Berichten der einzelnen Sparten. Nach dem Wechsel der Führungsmannschaft des Kreises im vergangenen Jahr sei der Prozess der Einarbeitung schnell abgeschlossen worden. Der Brandschutzabschnittsleiter Nord freute sich über den Umbau des Katastrophenschutzzentrums in Soltau, den gut verlaufenden Übergang zum Digitalfunk und die Leistungen der Feuerwehrbereitschaften. Die Großübung 2014 mit sechs Bereitschaften habe das Leistungsspektrum deutlich gemacht.

„Hut ab für diejenigen, die nachts um halb drei ausgerückt sind, um auf der Autobahn zu helfen“, meinte Ruß zu den zahlreichen, oft sehr schweren Einsätzen bei Verkehrsunfällen. Diese hätten in Zahl und Intensität zugenommen. Gastgeber Wolfgang Börner hatte in seinem Grußwort zuvor darauf hingewiesen, dass die traumatischen Erlebnisse bei den Horrorunfällen auf der Autobahn an den Helfern von Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften nicht spurlos vorbei gingen. Dort sei professionelle Verarbeitung notwendig, sagte der stellvertretende Bürgermeister von Bad Fallingbostel. Dagegen würden Politiker und Bürger, die sich über den Einsatz von Blaulicht bei Nacht beschwerten, zu den Dingen gehören, „die die Welt nicht braucht“. Von den Wehren des Heidekreises gebraucht werden jedoch ausreichende Nachwuchskräfte, Lehrgänge, Aus- und Weiterbildungen sowie die passende Ausrüstung einschließlich Infrastruktur. Dazu berichteten die Verantwortlichen der einzelnen Bereiche. Kreisjugendwart Jörg Freitag machte deutlich, dass es um die Nachwuchsfrage gut bestellt sei. Zehn Kinderfeuerwehren mit 167 Mitgliedern und 42 Jugendfeuerwehren mit 671 Jungen und Mädchen ließen dies vermuten. Laut seinem Bericht stehe bei den Kindern der Spaß ganz im Vordergrund. Bei den Jugendwehren werden neben Spaß und Spiel erste feuerwehrtechnische Ausbildungen mit in die Jugendarbeit aufgenommen. Freitag plädierte dafür, die Truppmann I Ausbildung der Jugendwehren bei der weiteren Ausbildung der Aktiven anzurechnen.

Kreisausbilder Jens Brokmann stellte die besuchten Ausbildungen vor. Insgesamt waren im vergangenen Jahr 2437 Aktive auf einem der zahlreichen Lehrgänge oder bei einer der Ausbildungen. Brokmann kündigte für 2015 die Erneuerung der AGT-Strecke und die Anpassung der Ausbildung an der Motorsäge an die aktuellen Vorschriften an. Außerdem stehe die Umstellung der Funkerausbildung auf Digitalfunk an. Die Feuerwehr werde an der Oberschule in Bispingen erstmals im Rahmen einer Projektwoche eine Truppmann I Ausbildung anbieten. „Damit sind wir auch in diesem Bereich Vorreiter“, betonte der Ausbildungsleiter stolz. Brokmann ging außerdem auf die aktuellen Lehrgangsanmeldungen und Zuweisungen an den Feuerwehrschulen ein.

Für Landrat Manfred Ostermann standen die Themen Energieversorgung und Digitalfunk im Vordergrund. Der Landkreis bewerbe sich für ein Pilotprojekt zur Gewährleistung einer ausreichenden Energieversorgung im Katastrophenfall, führte er aus. Dort müsse eine Risikobewertung stattfinden. 1150 digitale Funkgeräte seien angeschafft worden. 250 weitere könnten abgerufen werden, ging Ostermann auf den Stand der Umrüstung der Wehren ein. Jetzt werde die Anschaffung eines Netzauswahlgerätes per Verwaltungsvereinbarung geprüft.

Regierungsbrandmeister Uwe Quante stellte eine mögliche Anerkennung der Truppmann I Ausbildung der Jugendlichen als Pilotprojekt in Aussicht und kündigte ein Verwaltungsprogramm für Feuerwehren an. Mit diesem würden die schriftlichen Meldungen entfallen und damit die bürokratischen Arbeiten vereinfacht.

Ehrungen und Beförderungen

Bei der Dienstversammlung der Feuerwehrführer des Heidekreises gab es Verabschiedungen aus dem Amt, Ernennungen und Beförderungen. „Es war meine allerletzte Feuerwehrveranstaltung in dieser Funktion“, verabschiedete sich Kreisjugendwart Jörg Freitag am Ende seines Berichtes. „Er hat sein Amt seit 2006 hervorragend ausgeübt “, betonte Landrat Manfred Ostermann. Freitag seien die Zuwächse bei den Kindern und Jugendlichen zuzuschreiben. Durch seinen Einsatz für die jungen Menschen und die von ihm geschaffene Atmosphäre bei den Zeltlagern sei festzustellen und weiter zu erwarten, dass ein großer Teil von ihnen in den aktiven Dienst wechsele. Die bisherige Stellvertreterin Silke Fricke wurde als neue Kreisjugendwartin verpflichtet. Ihr Stellvertreter Süd wurde Christian Biringer. Der für den Fachbereich Leistungsspange zuständige Jugendwart Dirk Stratmann wurde mit der Silbernen Ehrennadel der Jugendfeuerwehren ausgezeichnet. Aus dem Bereich der Kreisausbilder wurde Volker Böhling verabschiedet. Neu als Kreisausbilder verpflichtet wurden Amelie Wirnsberger, Michael Kammstieß und Andreas Lier. Carsten Renk wurde als S3 der TERL Nord von Michael Krause abgelöst. Daniel Dwenger wurde als stellvertretender S5 der TEL Nord verpflichtet. Befördert wurden Dr. Alexander Grabowski zum Oberlöschmeister, Gerhart Bustrin und Torsten Hübner zum Hauptlöschmeister, Martin Röhrs, Dirk Startmann und Stephan Meier zum Brandmeister sowie Carsten Renk zum Hauptbrandmeister.

Quelle: Walsroder Zeitung, 23.03.2015

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