Großübung für Rettungskräfte des Landkreises Rotenburg/Wümme

Früh am Morgen des vergangenen Samstag rückten Einsatzkräfte des Landkreises Rotenburg zur groß angelegten Übung „MuLa07“ nach Munster im Landkreis Soltau-Fallingbostel aus.
Drei Einsatzzüge von Feuerwehren, drei Schnell- Einsatzgruppen (SEG) und Bereitschaften des Deutschen Roten Kreuzes, das THW Rotenburg und die Rettungshundestaffel des ASB aus Bremen sollten an diesem Tage ihr Können und ihre Einsatzschlagkraft unter beweis stellen. Mit insgesamt rund 100 Fahrzeugen und circa 450 Einsatzkräften rückten die Retter in das Übungsgebiet ein.
Hier galt es zwei Großschadenslagen abzuarbeiten. In jedem waren 50 verletzte Personen anzutreffen,
welche von leichten Blessuren bis hin zu schwersten Verbrennungen alle erdenklichen Verletzungsbilder aufwiesen.
Angenommene Lage im ersten Szenario war ein Zusammenstoß zweier Luftfahrzeuge über dem Übungsgebiet. Eines der beiden, ein Kleinflugzeug, stürzte in ein Dorf und löste eine Kettenreaktion aus, die eine Massenpanik und auch eine Menge Verletzte nach sich zog. Eine Tankstelle stand in Flammen, weil zwei PKW aufgrund herabstürzender Teile beim Ausweichen zusammenstießen und hineinschleuderten. Dadurch explodierte ein Gaslager und Propangasflaschen flogen brennend durch die Luft und trafen unter anderem die benachbarte Berufsschule, in der sich die meisten Verletzten befanden und setzte diese in Brand.
Über Leitern wurde einer nach dem anderen gerettet. Die Betreuung der Verletzten übernahmen zunächst Einsatzkräfte der Feuerwehr welche diese dann dem medizinischen Personal der SEG übergeben wurden.
Im Verlauf der Übung flammten weitere Brände auf und immer mehr Verletzte mussten versorgt werden,
was für ein hohes Stressaufkommen bei den eingesetzten Kräften sorgte; denn auch die Außentemperaturen lagen mit teilweise 28 Grad im Schatten weit über den normalen Werten zu dieser Jahreszeit. Während die Feuerwehr sich um Menschenrettung und technische Hilfeleistung kümmerte bauten Kräfte des Roten Kreuzes einen Sammelplatz für gerettete Mitbürger des Dorfes auf.
Als großes Problem stellte sich die Wasserversorgung heraus. Die nächste Möglichkeit Wasser zu bekommen war fast drei Kilometer vom Einsatzszenario entfernt. Zusätzlich wurde ein Pendelverkehr von Fahrzeugen mit großem Wassertank von einem Hydranten zum Brennpunkt eingerichtet.
Die Verletzten wurden mit Rettungswagen von der Sammelstelle zu einem von der SEG bereitgestellten Behandlungsplatz gebracht in dem sich Ärzte, Notfallseelsorger und Sanitäter um die Ankommenden kümmerten.
Im Szenario II stürzte ein Hubschrauber wegen eines technischen Defektes auf einen Zug. Dadurch wurden Insassen des Zuges und des Hubschraubers verletzt und getötet. Des Weiteren fuhren zwei PKW aus Unachtsamkeit unter den Zug. Auch hier gab es eine beträchtliche Zahl von Verletzten zu versorgen. Außerdem wurde ein Gastank beschädigt der in Flammen aufging und mit Speziallöschmittel gelöscht werden musste. Umherirrende Verletzte, die sich in die umliegenden Wälder flüchteten, machten die Rettungsaktionen teilweise zu einer großer konditionellen Belastung.
Um Alle Verletzten zu finden wurde die Rettungshundestaffel des ASB Bremen eingesetzt, welche den anliegenden Wald durchkämmte und noch diverse verirrte Verletzte fand.
Das THW aus Rotenburg hatte die Aufgabe bekommen den ersten Wagon des Zuges wieder ins Gleisbett zu hieven um somit die Strecke schnellstmöglich wieder befahrbar zu machen.
Auch hier kümmerten sich Rettungsfachkräfte des DRK um die Verletzten und bereitete sie für einen Abtransport zum nahe liegenden Verbandplatz vor.
Für den eventuellen Fall eines realen Notfalles wurden vom Roten Kreuz zwei Rettungswagen vorgehalten welche dann unabhängig vom Übungspersonal eine Notfallversorgung von Patienten möglich gemacht hätten. Außerdem galt an diesem Tage die höchste Waldbrandstufe. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit gab es in den Tagen zuvor bereits kleinere Feuer. Deswegen herrschte absolutes Rauchverbot in der gesamten Übungsanlage.
Sogar der Landrat des Landkreises Rotenburg/Wümme Hermann Luttmann stattete den Einsatzkräften einen Besuch ab und verschaffte sich einen Überblick über die Schlagkraft der Rettungseinheiten.
Neben den 450 übenden Rettern wurden die Verletzten von Soldaten der Lent Kaserne aus Rotenburg und Feuerwehrkameraden aus der Kreisbereitschaft Soltau Fallingbostel gestellt.
An alle Kameraden aus diesem Landkreis richtete der Kreisbrandmeister des Landkreises Rotenburg, Jürgen Lemmermann, noch einen besonderen Dank, denn ohne deren Unterstützung wäre eine Übung in einer solchen Größenordnung nicht möglich gewesen.
Erstmals an einer Übung der Feuerwehr waren auch 27 Soldaten der Reserve Lazaretteinheit der Bundeswehr aus Rotenburg beteiligt. Sie unterstützten die Rettungsmaßnahmen mit ärztlichem Fachpersonal und Rettungskräften aus dem medizinischem Gebiet.
Am Ende der Übung wurde bei einem deftigen Mittagessen, welches von den Küchen des Roten Kreuzes und der Feuerwehrbereitschaft Rotenburg zubereitet wurde, noch mal so manche Situation und Erlebnis mit den anderen Anwesenden besprochen. Um 16 Uhr rückten die letzten Züge der Feuerwehr in Richtung Heimat ab, dicht gefolgt von den anderen Einheiten der Schnell Einsatzgruppen, des THW und des ASB.

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