Feuerwehr Großübung im Heidekreis - von Flugzeugabsturz bis Waldbrand Bei der Großübung "Heidjer 14" waren über 500 Feuerwehrleute im südlichen Heidekreis mit rund 120 Fahrzeugen bei unterschiedlichsten Katastrophenszenarien im Einsatz

Heidekreis (jf) Am vergangenen Samstag fand die von langer Hand vorbereitetet Großübung Heidjer 14 im südlichen Landkreis statt. Verantwortlich zeigten sich der Brandschutzabschnittsleiter Richard Meyer sowie der Führer der Kreisfeuerwehrbereitschaft Süd, Andreas Bergmann, die zusammen mit den Stadt- und Gemeindebrandmeistern die unterschiedlichen Szenarien ausarbeiteten. Diese gingen von einem fiktiven Flugzeugabsturz am Netto-Zentrallager in Hodenhagen, über ein brennendes Kalksandsteinwerk in Bothmer, einen Gefahrstoffunfall in Bad Fallingbostel bei der Firma Eckes bis zum großflächigen Waldbrand im Anschluss an einen Unfall in einer Biogasanlage in Bierde. Feuerwehrbereitschaften aus Harburg, Hildesheim, Verden, Diepholz, dem Nordkreis sowie die Kreisfeuerwehrbereitschaft Umwelt waren eingesetzt und wurden durch die Technische Einsatzleitung (TEL) Süd unter der Leitung von Jörg Oelfke (Stv. Bereitschaftsführer) und Wilfried von Bostel (Leiter TEL) koordiniert. Der Fachzug Logistik verpflegte Teile der eingesetzten Kräfte an der FTZ in Schneeheide – denn ohne Mampf keine Kampf.

Los ging es um 08:30Uhr. Nachdem es bei der Biogasanlage in Bierde zu einem Brand gekommen war und die Flammen durch die Trockenheit und den starken Wind auf das Waldgebiet der Ahrensheide übergegriffen hatten, wurden die KFB Diepholz, Verden sowie Heidekreis Nord angefordert, um die Flammen zu bekämpfen. Dazu musste Wasser von Bohrbrunnen sowie der Böhme über weite Wegstrecken den Einsatzkräften zugeführt werden, was bei den hohen Temperaturen eine schweißtreibende Arbeit war. Um die Situation so real wie möglich darzustellen, unterstützte das THW mit Pyrotechnik. Ebenfalls bekamen die Einheiten aus der Luft von Florian Flugdienst 1 aus Lüneburg Hilfe, die Flugbeobachter konnten den gesamten Einsatzbereich überblicken und die Kräfte am Boden leiten. Dieses Beobachten kann im Ernstfall Leben retten, wenn z.B. eine Feuerwand auf die Einsatzkräfte zuläuft und dies am Boden unbemerkt bleibt.

Parallel zu dem Waldbrand bekamen die Einheiten der Umweltbereitschaft Ihren Einsatzbefehl. Bei der Firma Eckes in Bad Fallingbostel war es zu einem Gefahrgutunfall gekommen. Es trat Ammoniak aus und Menschenleben waren in Gefahr. Unterstützt durch die Gefahrgutspezialisten aus Verden wurde der Einsatz dort schnell unter Chemieschutzanzügen abgearbeitet. Die Menschen wurden gerettet, das Gefahrgut aufgenommen und in Fässern gesichert. Die eingesetzten Kräfte wurden dekontaminiert (Grobgereinigt), bevor sie den Einsatzbereich verlassen durften. Der Einsatzleiter koordinierte das Vorgehen mittels einer örtlichen Einsatzleitung.

Am frühen Nachmittag wurde die KFB Harburg nach Hodenhagen zu Netto gerufen, weil dort ein Sportflugzeug beim Landeanflug von der Flugbahn abgekommen und auf dem Dach zerschellt war. Dabei wurde u.a. auch die Kühlanlage des Lagers beschädigt, so dass die Gefahr bestand, das Kühlmittel austreten könnte. Obendrein wurden Personen im Kühlraum verschüttet und mussten gerettet werden, genau wie die Flugzeuginsassen, die in der Kanzel eingeklemmt waren und sich auf dem Dach befanden. Der Verantwortliche Netto-Manager verband die Übung gleichzeitig mit einer Evakuierungsübung für seine Mitarbeiter.

Gegen 14:00Uhr musste die KFB Diepholz nach Bothmer ausrücken, ihr Auftrag lautete „Brandbekämpfung und Menschenrettung auf dem Werkgelände des Kalksandsteinwerk Bothmer“. Dazu musste zwei lange Wasserfördertrecken, bspw. vom Kiessee bis zum Einsatzobjekt, verlegt werden um genug Löschwasser zur Verfügung zu haben. Neben der Barndbekämpfung mussten aber auch Menschen aus verunfallten PKW´s, unter Maschinen sowie aus Bäumen gerettet werden.

Am Abend rückte die KFB Verden, die in der FTZ Schneeheide übernachtete, nach Rethem zum ehemaligen Toschi-Gelände aus, da es dort zu einem Gebäudebrand und einem schweren Verkehrsunfall gekommen war. Es mussten mehrere Menschen gerettet und Feuer bekämpft werden.

Alles in allem waren die Verantwortlichen, der Brandschutzabschnittsleiter Richard Meyer und Kreisbereitschaftsführer Süd Andreas Bergmann, mit der Leistung der eingesetzten Kräfte zufrieden. In den kommenden Tagen wird es dann Nachbesprechungen mit den Organisatoren der einzelnen Einsatzabschnitte geben, um im Detail die Lagen und eingeleiteten Maßnahmen zu bewerten und etwaige Verbesserungen zu diskutieren.

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