Schwelbrand durch Kurzschluss, sechs Personen in ehemaligem Gasthaus vermisst

Groß Eilstorf. Am vergangenen Donnerstag wurden um 19.10 Uhr die Feuerwehren Groß Eilstorf, Südkampen, Klein Eilstorf, Kirchboitzen, Altenboitzen, Hollige und Benzen in den Ortskern von Groß Eilstorf alarmiert. Dort war ein Feuer in einem ehemaligen Gasthaus gemeldet worden.

Dieser Einsatz entpuppte sich bei Ankunft der Wehren als die alljährliche sogenannte „Kirchspielübung“, für die der stellvertretende Ortsbrandmeister Steven Rose die folgende Lage ausgearbeitet hatte: Bei Renovierungsarbeiten hatte ein Kurzschluss einen Schwelbrand ausgelöst, in dem verrauchten Gebäude wurden sechs Personen vermisst. Zudem war eine weitere Person in Hinterhof unter einem PKW eingeklemmt.
Diese Lage wurde in insgesamt vier Einsatzabschnitten abgearbeitet.

Zunächst erfolgte die Menschenrettung unter umluftunabhängigen Atemschutz durch mehrere Trupps aus den verschiedenen Ortwehren in dem großen und verwinkelten Gebäude. Dabei kam es auch zu einem simulierten Atemschutznotfall, bei dem ein Truppe durch den Funkspruch „Mayday Mayday Mayday…“ eine akute Notsituation meldet, bei der er durch andere Trupps aus dem Gebäude gerettet werden muss.

Im zweiten und dritten Abschnitt waren die Aufgaben jeweils die Wasserförderung aus im Ort vorhandenen Unterflurhydranten und die Brandbekämpfung von außen bzw. der Schutz der angrenzenden Gebäude durch den Aufbau von Riegelstellungen. Dies wurde in beiden Abschnitten dadurch erschwert, dass jeweils der am nächsten liegende Hydrant durch PKW zugeparkt und damit unbrauchbar war - auch dies war Teil der Übungslage. Zudem musste die Verkehrssicherung hinsichtlich der direkt vor dem Übungsobjekt verlaufenden Bundesstraße 209 sichergestellt werden.

Der vierte Abschnitt war die Rettung der unter dem PKW eingeklemmten Person, diese technische Hilfeleistung musste die Feuerwehr Südkampen mit der Ausrüstung ihres Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeuges abarbeiten, da nur auf diesem Fahrzeug der beteiligten Wehren die notwendigen Einsatzmittel vorhanden sind. Mittels Unterbausätzen und hydraulischem Rettungsgerät konnte die Person gerettet werden.

Neben den Besonderheiten der zugeparkten Hydranten und des simulierten Atemschutznotfalls war zudem das Einsatzleitfahrzeug der Walsroder Ortsfeuerwehr nicht verfügbar, das bei der gemeldeten Lage normalerweise zur Unterstützung des Einsatzleiters vor Ort ausrückt. So war auch hier die Anpassungsfähigkeit der Einsatzkräfte gefragt.

Im Abschluss der etwas mehr als eine Stunde dauernden Übung fand am Groß Eilstorfer Feuerwehrhaus eine Abschlussbesprechung statt. Außerdem wurden dort die benutzten Schläuche sowie Atemluftflaschen ausgetauscht, hierfür stand ein LKW der Feuerwehrtechnischen Zentrale aus Soltau zur Verfügung. Beobachter der Übung war unter anderem auch der Walsroder Stadtbrandmeister Volker Langrehr.

An dieser Stelle bedankt sich die Feuerwehr Groß Eilstorf stellvertretend für alle Beteiligten Feuerwehren ausdrücklich bei dem Eigentümer des Objektes, dass er dieses für die Übung zur Verfügung gestellt hat.

Text: Jonas Lucke
Fotos: FF Groß Eilstorf

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