Kreisübergreifende Räumungsübung in Stellichte

Stellichte, Heidekreis. Größer angelegte Übungen müssen nicht immer nur auf die eigenen Ortswehren bezogen sein. So lud die Ortsfeuerwehr Stellichte die Kameraden aus Jeddingen zu einer Räumungsübung beim Heilpädagogischen Heim Dr. Kruse ein. Neben den Jeddinger Kräften wurden auch die Ortsfeuerwehren Idsingen-Sieverdingen, Hamwiede und Walsrode sowie das DRK zur Übung in Stellichte geladen.

Das Heim für Menschen mit Behinderung stellt im Alarmfall ein besonderes Objekt dar, da die Bewohner nicht immer ganz einfach aus dem Gebäude gerettet werden können.

So wurde am vergangenen Montag genau dieses Szenario geübt. Im Alarmfall erhalten die genannten Ortsfeuerwehren einen Alarm über ihre Meldeempfänger sowie die Sirenen. An diesem Tag galt es jedoch mit Bedacht zu üben und bei dem warmen Wetter nicht zu viel Kraft in einer Stresssituation zu verschwenden. Somit wurden die beteiligten Kräfte über den Beginn der Übung informiert.
Dennoch ging man an diesem Übungsabend von einem Brandfall im Erdgeschoss aus. Atemschutzgerätetrupps wurden eingesetzt um das verrauchte Gebäude zu betreten und die hilfsbedürftigen Menschen ins Freie zu retten.

Dies stellte sich jedoch schwieriger dar, als zuvor vermutet. Zwar wurden die Bewohner von Menschen ohne Behinderung gespielt, jedoch erhielten Sie von der Übungsleitung zuvor genaue Regieanweisungen wie sie sich zu verhalten haben.
Unter den Statisten waren auch Darsteller, welche die genauen Lebenslagen der üblichen Bewohner des Heimes simulierten.
So waren einige Bewohner im Bett gelagert bzw. dort sogar mittels besonderer Fixierungen festgehalten. Es galt die Technik der besonderen Betten kennen zu lernen und die Besonderheiten der Fixierungen zu erproben.
Doch nicht nur die Technik musste überwunden werden. Auch nicht geh-fähige Bewohner mussten ins Freie gebracht werden. So wurde beispielsweise ein Bewohner mittels seiner Rettungs-Matratze durchs Treppenhaus zur Patientenversorgung gezogen.

Insgesamt 18 Bewohner und zwei Betreuer galt es an dem Abend zu retten.
Dabei unterstütze auch die Walsroder Drehleiter, welche eingesetzt wurde um, um Hilfe schreiende, Bewohner von einem Balkon zu retten.

Nach gut 40 Minuten hörte man über Funk: "Alle Personen gerettet". Dies war das Stichwort für die Übungsleitung die Übung zu beenden.

Nach einer kurzen Nachbesprechung zeigte die Heimleitung noch einmal für alle die Besonderheiten der Rettungs-Matratze. Ebenso wurden noch offene Fragen der rund 50 anwesenden Feuerwehrleute beantwortet.
Aber auch die Heimleitung nahm nicht nur etwas positives von dem Abend mit, sondern nahm die Hinweise der Kameraden dankenswerterweise auf. Zum Beispiel wurde sich gewünscht, dass die Betreuer besonders gekennzeichnet sind, damit im Einsatzfall ein Bewohner direkt mit Hilfe seines Betreuers besser gerettet werden kann. Auch wurde sich gewünscht, dass die Ausgänge, in dem ehemaligen Wohnhaus, im Bodenbereich besser gekennzeichnet werden, damit im Ernstfall ein Kameraden im verrauchten Gebäude, auch noch auf Knien, den Ausgang findet.

Insgesamt waren alle Beteiligten sehr zufrieden mit dem gesamten Übungsabend. Im Anschluss lud die Ortsfeuerwehr Stellichte die Kameraden noch auf eine Bratwurst samt Getränk im eigenen Feuerwehrhaus ein und die eigene Arbeit Revue passieren zu lassen.

In den nächsten Monaten sollen noch weitere, kleinere, Übungen stattfinden, damit die Kameraden der einzelnen Ortsfeuerwehren noch weitere Einblicke in die Besonderheiten des Heilpädagogischen Heimes Dr. Kruse erhalten.

Text & Fotos: Stv. StadtPS Jonas Hermonies

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